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Sevilla

Meine Arbeit führte mich nach Sevilla, über das ich zugegebenermaßen gar nichts wusste. Jetzt bin ich etwas klüger: Sevilla ist die Hauptstadt der Region Analusiens und eine der größten Städte in Spanien. Mein Kunde vor Ort sprach von etwa 1,3 Millionen Menschen im Großraum. Durch die Stadt fließt der Fluss Guadalquivir, der so tief ist, dass Schiff vom Meer einfahren können. Ich war in der Karwoche dort und verblüffend für mich war, dass die Sonne bereits unglaublich viel Kraft hatte und auch bis 21 Uhr am Himmel war. Im Sommer soll es hier auch schon mal locker über 40 Grad bekommen und Schnee gibt es hier defacto nie.

 

In Sevilla steht nach Madrid die zweitgrößte Stierkampf Arena, der Stierkampf gehört hier zum Kulturgut. Das markanteste Bauwerk ist die Kathedrale Maria de la Sede, die eine der größten Kathedralen der Welt. Angeblich gibt es vergleichbar nur mehr den Petersdom und eine weitere in Südafrika. Baustil ist gotisch, wobei der Glockenturm daneben – die Giralda – als Minarett einer Moschee erbaut wurde, da zuvor hier eine ebensolche stand. In dieser Kathedrale liegt auch das Grab des Entdeckers Christoph Columbus.

 

Wie bereits erwähnt war ich während der Karwoche hier – auf Spanisch die semana santa. Diese Semana Santa ist ein riesiges Straßenfest, dass die ganze Woche dauert. Dabei geht es darum, dass die unterschiedlichen Bruderschaften, von denen es unzählige gibt, den Kreuzzug noch einmal nacherleben. Aufgabe einer jeden Bruderschaft ist es zwei Paseos durch die Stadt zu gehen: Einerseits den Paseo von Jesus, also den eigentlichen Kreuzzug und dann den Paseo der Jungfrau Maria. Dabei darf man sich von den Fotos nicht schrecken lassen, den für Menschen wie mich, die die Kultur nicht kennen, kann auch schon mal die Assoziation mit gewissen ausländerfeindlichen Bewegungen in den US aufkommen. Das ganze hat damit aber überhaupt nichts zu tun sondern es geht rein um das Nacherleben des Kreuzganges Jesu. Jede Bruderschaft entsendet Nazarenos, die die Aufgabe haben große Kerzen und Kreuze zu tragen, das ganze ist das gefolgt von einem etwas 2 Tonnen schweren Aufbau der entweder Jesu oder die Jungfrau Maria symbolisiert, der von 48 Personen getragen wird und einer Musikkapelle. Ein unglaubliches Spektakel.